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tripinfo_lausanne

 

Safety Tipp NR 12
Fliegen im Gebirge
› Das Wetter kann sich im Gebirge sehr schnell ändern. Idealerweise fliegt man in der ersten Tageshälfte über die Alpen (Wetter ist stabiler). Fliegen Sie nie bei starkem Föhn, stürmischem Westwindwetter oder Gewitter in die Alpen. Versuchen Sie auch bei Staulagen keine Alpenüberquerungen.

› Über grossen Schnee- und Eisflächen (z.B. Gletscher) findet kaum Erwärmung statt. Die kalte Luftmasse fliesst während des gesamten Tages talwärts, was in starken Fallwinden resultiert. Wegen der grossen Dichtehöhen und der Abwinde reicht die Leistung von einmotorigen Flugzeugen über diesen Gebieten kaum mehr aus, um diese sicher zu überfliegen.

› Flugplätze in höheren Lagen (z.B. Samedan) bedürfen gerade bei warmen Temperaturen und tiefem Luftdruck genaue Leistungsberechnungen. Die warmen Temperaturen verringern die Luftdichte zusätzlich zum bereits tiefen Luftdruck. Das Flugzeug erbringt unter solchen Umständen weniger Leistung. Diese Gefahr besteht aber nicht nur bei Flugplätzen in höheren Lagen, sondern kann auch im Mittelland an einem Sommertag (z.B. bei 30°C) zum Problem werden (z.B. in Triengen).

› In Tälern gibt es unzählige, nicht markierte und teilweise sogar illegale Kabel. Deshalb gilt: Nie tief in ein Gebirgstal einfliegen. Zudem empfiehlt es sich, über die Masten (z.B. einer Stromleitung) zu fliegen und nicht zwischendurch. Denn die Masten sind besser erkennbar als die Leitung zwischen ihnen (man erkennt nicht, wie stark die Leitung durchhängt).

› Ein - auch wenn nur kurzfristiger - Verlust der Orientierung ("situation awareness") kann im Gebirge folgenschwer enden. Dies kann auch erfahrene Piloten treffen. Deshalb ist es wichtig, dass man sich während der Flugvorbereitung stets ein Bild über die Kabelverläufe in den Tälern verschafft.

› Nie zu tief in ein Gebirgstal einfliegen gilt nicht nur aufgrund der kabelverseuchten Täler, sondern auch aus folgenden Gründen:
- Je nach Leistung des Triebwerks kann es nicht mehr ausreichen, das Talende sicher zu überfliegen.
- Umkehrkurven sind kaum oder nicht mehr möglich, da der benötigte Platz hierfür fehlt. Wolken verengen ein Tal zusätzlich.

› Fliegen Sie immer eindeutig auf einer Talseite. Als Grundsatz gilt: Man fliegt in der Mitte des rechten Drittels des Talquerschnitts. Dadurch kommt man dem Gegenverkehr nicht in die Quere. Ausnahme: Das Wetter (Wolken, Abwinde) lässt dies nicht zu.

› Überfliegen Sie einen Pass wie folgt: Von rechts in einem 45° Winkel den Pass anfliegen und das Wetter auf der anderen Seite beurteilen. Kann der Pass überflogen werden, überfliegt man diesen anschliessend mit einer beherzten Rechtskurve und fliegt dann auf der rechten Talseite weiter. Konnte die Situation noch nicht abschliessend beurteilt werden, fliegt man einen Orbit, so dass man den Pass wieder in einem 45° Winkel anfliegt, um die Situation erneut beurteilen zu können.

› Überfliegen Sie einen Pass oder eine Krete zudem immer leicht sinkend, mit Überschussgeschwindigkeit und einer Sicherheitshöhe von mindestens 1000ft. Fahren Sie die Landeklappen in einer Umkehrkurve nie aus.

› Reduzieren Sie bei Turbulenzen auf die Maneuvering Speed (Va), um Schäden am Flugzeug zu vermeiden. So kann im Zweifelsfall auch eine Kurve mit 45° Querlage geflogen werden.

› Keine Flüge im Gebirge bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 30kts.